Problematische Inhaltsstoffe in der konventionellen Kosmetik (Teil 1) | Natürlich Schöner

Pure Deutschland GmbH
2019-07-05 09:35:00 / Gastartikel

100 Pure problematische Inhaltsstoffe in Kosmetik
 

Immer mehr Verbraucher haben ein Interesse daran, welche Inhaltsstoffe in ihrer Kosmetik stecken. Viele der in konventioneller Kosmetik verwendeten Inhaltsstoffe sind alles andere als unbedenklich, sei es für den Anwender oder für die Umwelt. Deswegen zeige ich heute drei Inhaltsstoffe, die man in Kosmetik besser meiden sollte, die aber dennoch sehr häufig in konventionellen Produkten eingesetzt werden:

Mineralöle

Statt hochwertiger Pflanzenöle verwenden konventionelle Kosmetikhersteller gern Mineralöle. Diese sind nicht nur günstiger, sondern haben den Vorteil, dass sie meist keinerlei allergische Reaktionen hervorrufen. Außerdem sind sie gut zu verarbeiten und sehr lange haltbar. Allerdings bringen Mineralöle für die Haut eher wenig, da sie kaum in die Haut eindringen können und sich eher wie ein Film darüber legen. Dadurch wird der Feuchtigkeitsverlust der Haut gestoppt, was bei bestimmten Hautzuständen sogar wünschenswert sein kann. Für die gesunde Haut ist es aber eher kontraproduktiv, da die Regenerationsprozesse der Haut verlangsamt werden können und die Haut dadurch auf Dauer immer mehr austrocknet. Auch Hautunreinheiten können vermehrt auftreten.

Doch das ist nicht das einzige Problem von Mineralölen. Vor einiger Zeit hat Stiftung Warentest festgestellt, dass trotz der starken Reinigung in kosmetischen Mineralölen immer noch ein recht hoher Anteil MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons) enthalten ist. Diese aromatischen Kohlenwasserstoffe stehen in Verdacht, krebserregend und erbgutverändernd zu sein. Gerade bei Lippenpflegeprodukten sollte man deshalb unbedingt welche verwenden, die ohne Mineralöle auskommen, da diese MOAH sonst sehr leicht in den Körper gelangen können. Ob eine Aufnahme auch über die Haut möglich ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Aber gerade bei kleineren Verletzungen, wie sie beispielsweise beim Rasieren entstehen, können sie auf jeden Fall eindringen. Deswegen ist ein genereller Verzicht auf Mineralöle in Kosmetikprodukten durchaus angeraten.

Erkennen kann man Mineralöle an Bezeichnungen wie: Paraffinum Liquidum, Petrolatum, Vaseline, Cera Microcristallina, Paraffin Oil, Mineralwachs, Paraffinwachs etc.
 

100 Pure problematische Inhaltsstoffe in Kosmetik
 

PEGs

Polyethylenglycole (oder kurz PEG) werden in konventioneller Kosmetik häufig als Emulgatoren, Rückfetter und Waschsubstanzen eingesetzt. Deshalb findet man sie in vielen Shampoos oder Duschgels, aber auch in Cremes oder Lotionen. Das Problem von PEGs ist, dass sie die Schutzbarriere der Haut abschwächen und die Haut dadurch durchlässiger machen. Dies mag durchaus gewollt sein, um Wirkstoffe in die Haut einzuschleusen, allerdings können auch Schadstoffe dadurch leichter eindringen.

Ein weiteres Problem von PEGs ist, dass ihre emulgierende Aktivität auch in der Haut bestehen bleibt. Das kann dazu führen, dass auch hauteigene Lipide ausgewaschen werden und die Haut austrocknet. Des Weiteren sind PEGs in Verruf geraten, da es bei einigen während der Herstellung zur Entstehung von Dioxan, das als krebserregend gilt, kommen kann. Insbesondere Produkte mit Sodium Laureth Sulfaten sind häufig mit Dioxan verunreinigt.

Erkennen kann man PEGs entweder an der Bezeichung PEG oder an Endungen auf -eth (z.B. Sodium Laureth Sulfate, ein sehr häufig eingesetztes Tensid)

Parabene

Parabene verfügen über eine antimikrobielle und fungizide Wirkung, weshalb sie häufig als Konservierungsmittel in Kosmetik eingesetzt werden. In die Kritik geraten sind Parabene, als nachgewiesen wurde, dass sie hormonell wirksam sind. Insbesondere der Hormonhaushalt von männlichen Föten und Kindern kann davon beeinflusst werden. In der Folge wurden einige Parabene für den Einsatz in Kosmetik komplett verboten, für andere wurden strenge Höchstkonzentrationen festgelegt. Propylparabene und Butylparabene dürfen in Babyprodukten zur Hautpflege im Windelbereich nicht mehr eingesetzt werden.

Auch wenn das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Parabene im erlaubten Konzentrationsbereich als sicher ansieht, wird zu wenig berücksichtigt, dass die Gesamtkonzentration sich deutlich über den als unkritisch angesehenen Bereich hinaus bewegen kann, wenn man mehrere verschiedene Kosmetikprodukte damit benutzt. Insbesondere bei Kindern und Schwangeren würde ich auf die Verwendung von Kosmetikprodukten, die Parabene enthalten, verzichten, zumal es mittlerweile Studien darüber gibt, dass Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft Kosmetik mit hormonell wirksamen Inhaltsstoffen verwendet haben, früher in die Pubertät kommen.

Erkennen kann man Parabene in der INCI-Liste sehr leicht, da sie immer den Wortbestandteil -parabene enthalten.
 

Fazit

Dies sind drei problematische Inhaltsstoffe, die sehr häufig in konventioneller Kosmetik eingesetzt werden und bei denen einiges dafür spricht, sie lieber nicht zu benutzen. Die Alternative ist Naturkosmetik, bei der diese Stoffe nicht eingesetzt werden.

Mehr über problematische Inhaltsstoffe in Kosmetik erfahrt ihr demnächst im zweiten Teil.

 


Gastartikel von

Michaela von Natürlich Schöner

"Ich liebe es, INCI-Listen zu studieren und neue Naturkosmetik zu entdecken"

www.natuerlich-schoener.com

Michaela von Natürlich Schöner

Michaela lebt mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in Köln, bloggt seit 2010 über Naturkosmetik und Inhaltsstoffe.
Seit einiger Zeit beschäftigt sie sich außerdem mit Nachhaltigkeit, Aromatherapie und Healthy Lifestyle.


Blog